11FREUNDE am Morgen

ist unser neuer News­letter. Pünkt­lich um 7 Uhr mor­gens ver­sorgt euch Chef­re­dak­teur Philipp Köster an jedem Werktag mit den wich­tigsten Nach­richten des Fuß­ball­tages. Hier könnt ihr abon­nieren.

Rie­sen­große Vor­freude. Ich freue mich wirk­lich, auch wenn ich weiß, was von uns erwartet wird. Aber jetzt, wo ich die Mann­schaft seit ein paar Wochen zusammen habe, löst das bei mir vor allem eine gewisse Dynamik aus, da komme ich in einen Flow – das macht mir unglaub­lich Spaß!“ Fast eupho­risch anmu­tende Worte, for­mu­liert von Bun­des­trainer Joa­chim Löw. Aus­ge­spro­chen aller­dings vor drei Jahren, in der Vor­be­rei­tung auf die WM in Russ­land, in deren Ver­lauf weder eine gewisse Dynamik“ noch der von Löw so über­zeu­gend beschrie­bene Flow“ nach­weisbar war.

Dem­entspre­chend gedämpfter sind die Ver­laut­ba­rungen aus dem deut­schen Lager. Von etwa­igen Titel­am­bi­tionen ist nichts zu hören, statt­dessen soll alles irgendwie Spaß machen.„Mit einem tollen Tur­nier zu gehen, wäre schön für alle“, sagte der schei­dende Bun­des­trainer, und selbst, wenn nicht: Der Weg ins­ge­samt – darauf kann man stolz sein.“ Damit aller­dings nicht wieder ein schnödes Vor­run­denaus die Bilanz trübt, hat die Inten­sität des Trai­nings in den letzten Tagen deut­lich ange­zogen. Und so langsam wird auch erkennbar, wer von den Vor­be­rei­tungs­tagen pro­fi­tiert hat und wer nicht.

Zu den Ver­lie­rern gehört etwa Leroy Sané, der dem Bun­des­trainer der­zeit offenbar zu wenig fokus­siert und ziel­strebig auf dem Platz daher­kommt. Vorn dabei beim Kampf um die Start­plätze ist hin­gegen Robin Gosens, der im Gegen­satz zu anderen, eher hasen­fü­ßigen Defen­siv­leuten seine Rolle offensiv und mutig inter­pre­tiert. Für das erste Grup­pen­spiel gegen Frank­reich sucht Löw nun aber vor allem noch nach einer Grund­for­ma­tion, die dem zu erwar­tenden Angriffs­druck des Welt­meis­ters stand­hält und zugleich die eigenen spie­le­ri­schen Qua­li­täten nicht der Abwehr­ar­beit opfert. Gerade lobte der Natio­nal­coach noch einmal seinen in die Jahre gekom­menen Mit­tel­feld­mann Toni Kroos, die grö­ßeren Hoff­nungen ruhen aller­dings auf dem frisch geba­ckenden Cham­pions-League-Sieger Kai Havertz und dessen Ein­fällen.

Und am Ende zählt natür­lich auch der Mann­schafts­geist, der durch den Umzug ins EM-Quar­tier nach Her­zo­gen­au­rach noch einmal geför­dert werden soll. Das könnte klappen: In Erman­ge­lung eines flir­renden Nacht­le­bens hockt die Truppe eng auf­ein­ander. Oder positiv for­mu­liert von Manager Oliver Bier­hoff: Wir sehen, dass die Räum­lich­keiten das her­geben, was wir haben wollen: Dass wir immer zusammen sind, uns begegnen“. Und es sollte doch mit dem Teufel zugehen, wenn so nicht ein Flow ent­steht und am Ende irgendwie auch eine gewisse Dynamik.

Zitat des Tages

Zusätz­lich zu diesen offi­zi­ellen Tests sind die Natio­nal­spieler an diesem Mitt­woch gestaf­felt zum Trai­ning zurück­ge­kehrt“

Alte Kol­legen

Gei­ziger FC Bayern! Den Sai­son­start hat sich Dayot Upa­me­cano dann doch irgendwie anders vor­ge­stellt. In die Kabine seines neues Klubs stol­zieren, die Kol­legen in spe abklat­schen und sich eine nied­rige Rücken­nummer aus dem Tri­kot­koffer fin­gern – so unge­fähr. Statt­dessen muss der 22-jäh­rige bis Mitte Juli noch bei seinem alten Klub RB Leipzig antanzen, weil der FC Bayern den Ver­trag mit Upa­me­cano offenbar nicht so richtig gründ­lich Kor­rektur gelesen hat und damit rech­nete, dass der Ver­tei­diger eh bei der fran­zö­si­schen Natio­nalelf weilen werde. Daraus wurde nichts, so dass der gute Mann nun die ersten zwei Wochen am Leip­ziger Geträn­ke­stütz­punkt mit­trai­niert und womög­lich vom neuen Coach Jesse Marsch auch noch ein paar auf­mun­ternde Worte ver­passt bekommt: Wenn du weiter so trai­nierst, wirst du deine Ein­satz­mi­nuten bekommen“ oder Du bist ganz nah dran an der Startelf“. Der FC Bayern könnte das unwür­dige Schau­spiel natür­lich beenden, in dem er das Gehalt, schlappe 200.000 Euro für zwei Wochen, über­nimmt. Dafür gibt es aller­dings der­zeit noch keine Anzei­chen.

Blondes Gift

Wie das große Vor­bild. Phil Foden, die Nach­wuchs­hoff­nung der eng­li­schen Natio­nal­mann­schaft, wagt ein beein­dru­ckendes his­to­ri­sches Zitat. Der junge Angreifer von Man­chester City ließ sich näm­lich kurz vor der Euro exakt die gleiche was­ser­stoff­blon­dierte Topf­de­ckel­frisur ver­passen wie Paul Gas­coigne anläss­lich der Euro 96. Von Foden ist zwar kein Kom­mentar zur Frisur über­lie­fert, der ein­schlä­gige Coif­feur gab jedoch auf Insta­gram stolz bekannt: Wir bringen den Euro-96-Vibe in HD zurück.“ Um wirk­lich dem his­to­ri­schen Vor­bild nach­zu­ei­fern, müsste Foden nun aller­dings noch in der Vor­be­rei­tung voll­kommen betrunken aus der Rolle fallen wie Gas­coigne bei einem Vor­be­rei­tungs­spiel in Hong­kong. Come on, Phil!

Schöne Aus­sicht

Über den Türmen der Stadt.Auf unserer Welt­reise unter dem Motto Unver­gess­liche Fuß­ball­plätze“ geht es nun wieder mal in den Süden. In der slo­we­ni­schen Stadt Piran die wun­der­schöne Lage des Fuß­ball­platzes zu rühmen, ist dabei aller­dings tou­ris­ti­sches Banau­sentum. Denn die Stadt ist in ihrer Gesamt­heit ein Kunst­werk. Dicht zusam­men­ge­drängt und von mit­tel­al­ter­li­chen Stadt­mauern umgeben, ist sie auch ohne Kunst­ra­sen­platz eine echte Sehens­wür­dig­keit. Aber wenn der Fuß­ball­freund schon mal da ist, kann er ja auch einen Blick aufs grüne Geläuf werfen.

In einem Sommer vor unserer Zeit fand im Hei­mat­dorf unseres Autors ein Tur­nier statt, die vier besten Mann­schaften der Region waren ein­ge­laden. Die fremden Spieler sahen aus wie Welt­stars, sie trugen sogar ein­heit­liche Tri­kots. Erin­ne­rungen an die Sport­wer­be­woche.

Zur Reportage

Rät­sel­haft!

Shoo­ting star! Heute suchen wir einen Fuß­baller, der in den Acht­ziger und Neun­ziger Jahren den einen oder anderen fuß­bal­le­ri­schen Erfolg zu ver­zeichnen hatte und es am Ende sogar auf einige Ein­sätze in der deut­schen Natio­nal­mann­schaft brachte. Eine ein­fache Übung – eigent­lich. Der gest­rige Rebus brachte der­weil man­chen Quizzer zur Ver­zweif­lung, dabei hatten zumin­dest Film­kenner leichtes Spiel. Gesucht war natür­lich Pelé, also Edson Arantes do Nasci­mento (Ed+Son-Ara-N-TES-DO-Nass-Zieh-Mento). Der gesuchte Mode­rator mit MDR-Mikrofon war selbst­re­dend der legen­däre US-Plau­derer Ben Wett, bür­ger­li­cher Name Bernd Nass. Rich­tige Lösungen wie immer an die anonyme Post­fach-Adresse philipp@​11freunde.​de. Und morgen, liebe Freunde, wird aus­ge­lost.

Tri­kot­panne

Fal­scher Rotton. Grö­ßeren Ärger gibt es der­zeit beim EM-Geheim­fa­vo­riten und Deutsch­land-Bezwinger Nord­ma­ze­do­nien. Den Anhän­gern, Spie­lern und Funk­tio­nären passt die Farbe des vom Her­steller Jako ange­lie­ferten Jer­seys nicht. Der Rotton gemahne eher an die por­tu­gie­si­sche Leit­farbe als an die nord­ma­ze­do­ni­schen Flagge. Die Reak­tion des Ver­bands­prä­si­denten Muamed Sej­dini folgte prompt. Er bean­tragte bei der UEFA, zum Auf­takt der Euro­pa­meis­ter­schaft gegen Öster­reich ein­fach in den alten Tri­kots auf­zu­laufen. Eigent­lich Schuld an der Misere ist natür­lich Papst Fran­ziskus. Der bekam bei einer Stipp­vi­site des nord­ma­ze­do­ni­schen Staats­prä­si­denten Stevo Pen­da­rovs­ki­noch eines der neuen Tri­kots über­reicht – und hätte ja auch mal was sagen können.

Noch zwei Tage, dann geht´s los. Und gute Nach­richten gibt es für alle 11Freunde-Freunde in Berlin. Ange­sichts fal­lender Inzi­denzen gibt es näm­lich nun doch ein kleines EM-Quar­tier an unserem tra­di­tio­nellen Stütz­punkt im Astra auf dem RAW-gelände. Natür­lich mit Tes­tung, Nach­ver­fol­gung, Tri­büne und Lein­wand, sowie den beiden anderen wich­tigen Pan­de­mie­be­kämp­fern Bier & gute Laune.

Nun aber einen schönen Don­nerstag!

Philipp Köster

ncG1vNJzZmhpYZu%2FpsHNnZxnnJVkrrPAyKScpWecWpB0caFvrmahnWKzrbvWaGpyb2hofng%3D