Nur zwei der fünf besten euro­päi­schen Ligen sind der­zeit noch span­nend. Bun­des­liga, La Liga und Ligue 1 sind ent­schieden. Der FC Bayern wird seine zehnte Meis­ter­schaft in Folge ein­heimsen, Real Madrid seiner Meis­ter­ti­tel­samm­lung nach Sai­son­ende die 35. Tro­phäe hin­zu­fügen, Paris St. Ger­main die zehnte. Ganz anders sieht es in Eng­land aus: Die Pre­mier League läuft auf ein Sai­son­fi­nale hinaus, in dem Man­City und Liver­pool bis zum Schluss Kopf an Kopf um den Titel kämpfen. In der Serie A sind es sogar noch mehr Teams, die sich reelle Chancen aus­malen: AC und Inter Mai­land, der SSC Neapel und Juventus Turin. Mit den sechs aus­ste­henden Sai­son­spielen können sich die Klubs, die ein sehr unter­schied­li­ches Rest­pro­gramm erwartet, alle noch den Titel sichern. Wir machen den Check, wer die besten Chancen hat. 

AC Mai­land

Form: An der Tabel­len­spitze steht zur­zeit der AC Mai­land. Doch der Spit­zen­reiter ließ am ver­gan­genen Spieltag gegen den Tabel­len­elften FC Turin (0:0) wich­tige Punkte liegen. Somit könnte Inter Mai­land, das noch ein Spiel Rück­stand hat und der­zeit auf dem zweiten Platz steht, mit einem Sieg im Nach­hol­spiel gegen Bologna an Milan, das bis­lang 68 Punkte erspielt hat, vor­bei­ziehen. Milan konnte zwar fünf der letzten zehn Spiele gewinnen, spielte aber auch fünfmal unent­schieden. Was nicht zuletzt an der feh­lenden Tiefe im Kader liegt, die auch auf­grund einiger Ver­let­zungen aktuell nicht gegeben ist.

Per­so­nal­lage: Denn Milan-Trainer Pioli muss neben den Lang­zeit­ver­letzten um den Dänen Simon Kjaer (Kreuz­band­riss) und Ales­sandro Flo­renzi in der Ver­tei­di­gung min­des­tens im kom­menden Spiel auch auf Innen­ver­tei­diger Alessio Roma­gnoli, Links­außen Ante Rebic und Stür­mer­star Zlatan Ibra­hi­movic (Knie­pro­bleme) ver­zichten.

Rest­pro­gramm: Spieler, die Pioli in den kom­menden Wochen sicher ver­missen wird. Denn der AC Mai­land hat das schwie­rigste Rest­pro­gramm der vier Titel­an­wärter erwischt. Die Rossoneri treten mit Aus­nahme der kom­menden Partie gegen den Tabel­len­acht­zehnten Genua in den ver­blei­benden sechs Par­tien der Serie A gegen die Mann­schaften an, die aktuell auf Patz sechs bis zehn zu finden sind. Da wären die Aus­wärts­spiele bei Lazio Rom (6.), Sas­suolo (9.) und Hellas Verona (10.), zudem die Heim­spiele gegen den Europa-League-Vier­tel­fi­na­listen Ata­lanta Ber­gamo (8.) und den Pokal-Halb­fi­na­listen AC Flo­renz (7.).

X‑Faktor: Und mit Ibra­hi­movic fehlt dem AC Mai­land der große X‑Faktor der Mann­schaft. Der 40-jäh­rige Schwede hat in 18 Spielen acht Tore geschossen und zwei Vor­lagen gegeben. Seine Prä­senz als Wand­spieler wird der Mann­schaft in der Sturm­spitze vor­erst fehlen.

Inter Mai­land

Form: In der Cham­pions League noch knapp am FC Liver­pool geschei­tert, konnte Milan-Lokal­ri­vale Inter sich in der Liga von dem Aus erholen. Mit zuletzt zwei Siegen in Folge star­tete man eine kleine Serie. Die Mann­schaft ist in Form: Nach dem wich­tigen 1:0 bei Juve konnte sich Inter am ver­gan­genen Spieltag mit 2:0 gegen Hellas Verona durch­setzen und dadurch bis auf zwei Punkte an Milan her­an­rü­cken (66 Punkte).

Per­so­nal­lage: Inter kann der­zeit fast aus den Vollen schöpfen. Ledig­lich der nie­der­län­di­sche Innen­ver­tei­diger Stefan de Vrij ist ver­letzt.

Rest­pro­gramm: Im Hin­blick auf die kom­menden Auf­gaben darf Inter wohl etwas ent­spannter sein als Milan. Ledig­lich das Aus­wärts­spiel gegen die von José Mour­inho trai­nierte Roma, die sich aktuell auf Tabel­len­platz fünf befindet, könnte einen echten Stol­per­stein für die Inz­aghi-Elf dar­stellen. Alle anderen Spiele steigen gegen Mann­schaften aus der unteren Tabel­len­hälfte: La Spezia (15.), Bologna (14.), Udi­nese (12.), Empoli (13.), Cagliari (17.) und Sampdoria (16.) heißen die Gegner.

X‑Faktor: Abso­luter Erfolgs­faktor bei Inter ist das Sturmduo aus Lautaro Mar­tinez und Edin Dzeko. Zusammen haben die beiden 27 Tore in der Serie A erzielt. Bei Inter erhoffen sie sich vom Duo die ent­schei­denden Tore im Meis­ter­schafts­rennen.

SSC Neapel

Form: Auch der SSC Neapel erhofft sich noch den Gewinn des Scu­dettos. Die Mann­schaft von Luciano Spal­letti steht nach wie vor hoch im Kurs, belegt sie doch punkt­gleich mit Inter Tabel­len­platz drei (66 Punkte) – bei einem Spiel weniger. Beim 2:3 zu Hause gegen den AC Flo­renz hat Neapel aller­dings am Wochen­ende einen Rück­schlag ver­kraften müssen.

Per­so­nal­lage: Per­so­nal­sorgen hat Napoli nicht: Der SSC Neapel hat nur drei Ver­letzte im Kader. Gio­vanni di Lorenzo, Adam Lunas und Kevin Mal­cuit werden bis auf Wei­teres fehlen.

Rest­pro­gramm: Neapel muss wie Inter auf dem Weg zum Scu­detto AS Rom bezwingen, hat aber ansonsten mit Aus­nahme von Sas­suolo mach­bare Gegner zu bespielen.

X‑Faktor: Die Fans. Der Klub, der in den 70er und 80er Jahren welt­weit die höchsten Zuschau­er­zahlen auf­weisen konnte, wird sich auf die Fans auch im Sai­son­fi­nale ver­lassen können.

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