Mög­lich wird dies durch das beson­dere Regle­ment der inof­fi­zi­ellen
Welt­meis­ter­schaft, die sich an den Gesetz­mä­ßig­keiten des Box­sports
ori­en­tiert. Dem­nach ver­liert der amtie­rende Welt­meister seinen Status an
den­je­nigen Gegner, der ihn in der Folge besiegt, ein Unent­schieden zählt
nicht. So war 2008 Ita­lien Cham­pion, verlor dann aber gegen
Ungarn, die jedoch unter­lagen Schweden, welche von den Hol­län­dern besiegt wurden. Das war am 19. November 2008. 

Paul Brown wacht über die aus­führ­li­chen Sta­tis­tiken des inof­fi­zi­ellen Wett­be­werbs, den Unof­fi­cial Foot­ball World Cup (UFWC). Die Wer­tung reicht zurück bis ins Jahr 1872, dem Jahr des ersten Län­der­spiels zwi­schen Schott­land und Eng­land. 

Herr Brown, wissen die Nie­der­länder eigent­lich, dass sie amtie­render inof­fi­zi­eller Welt­meister sind?

Die Spieler werden es jetzt wahr­schein­lich wissen, denn in den letzten Wochen haben nie­der­län­di­sche Fans und Medien einen unglaub­li­chen Hype um unsere Sta­tistik ent­facht. Gerade auf Twitter gibt es ein unglaub­li­ches Feed­back. Viele Leute in der Welt haben nicht an die Nie­der­länder als WM-Favorit geglaubt. Unsere Wer­tung hat es aber vor­aus­ge­sagt. Für uns wäre ein WM-Titel für Oranje des­halb keine große Über­ra­schung.

Sagen Sie mal: Wie kamen Sie über­haupt auf die Idee der inof­fi­zi­ellen Welt­meis­ter­schaft?

Ich habe 2002 einen Anrufer bei einer Radio­sen­dung gehört, der vor­schlug, dass man den Welt­meis­ter­titel im Fuß­ball in einem Box-Modus ver­geben solle. Er war Schotte und bemerkte, dass dem­nach Schott­land 1967 Welt­meister geworden wäre, weil sie damals den amtie­renden Welt­meister Eng­land schlugen.

Und nach der Sta­tistik, in der es für jede Titel­ver­tei­di­gung oder Errin­gung des Titels einen Punkt gibt, führt tat­säch­lich Schott­land. Wie treiben Sie die ganzen Daten auf?

Wir arbeiten mit Fans auf der ganzen Welt, die uns bei der Sta­tistik helfen. Ich habe irgend­wann die Regeln für den UFWC auf­ge­stellt, um alles ein­heit­lich zu machen. Schott­land ist neben Eng­land auch schon am längsten dabei, weil unsere Sta­tistik bis ins Jahr 1872 zurück reicht. Aber man sollte das Ganze auch eher mit einem Augen­zwin­kern sehen.

Was sagen denn die Ver­bände zu Ihrer Sta­tistik?

Die Schotten stehen oben in der Rang­liste, haben aber unver­ständ­li­cher Weise erklärt, ihr Augen­merk auf die offi­zi­elle WM zu legen. Doch im schot­ti­schen Fuß­ball­mu­seum ist UFWC erwähnt. Auch die FIFA hat sich positiv zu unserer Idee geäu­ßert und allen Fans viel Spaß damit gewünscht.

Der UFCW wird nie abge­schlossen sein. Sitzen Sie nach der WM wieder vor dem TV und schauen sich inter­na­tio­nale Freund­schafts­spiele an?

Ja. Wir ver­su­chen, jedes Spiel anzu­schauen, in dem der Titel­ver­tei­diger invol­viert ist. So wird jedes noch so lang­wei­lige Freund­schafts­spiel zu einer inter­es­santen Ver­an­stal­tung. Schließ­lich geht es um den Titel!

Letzte Frage: Wer waren denn die bisher skur­rilsten Titel­träger bei der inof­fi­zi­ellen WM?

Defi­nitiv die Nie­der­län­di­schen Antillen. Sie haben 1963 Mexiko geschlagen und wurden damit das kleinste Land, das je den Titel erringen konnte. Auch Länder wie Angola oder Israel waren schon Welt­meister. Ich kann Ihnen sagen: Beim UFWC gibt es viele »unsung heroes«.

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